Marie Christiane Eleonore Prochaska wurde am 11. März 1785 in Potsdam geboren.
Der Vater schickte sie in das Große Militärwaisenhaus, als die Mutter früh verstarb. Er selbst war Unteroffizier und Militärmusiker ohne großes Einkommen in einem preußischen Garde-Grenadierregiment.
Schon im frühen Alter interessierte sie sich für die Befreiungskriege gegen Napoleon.
Im Jahr 1813 verließ sie Potsdam heimlich und trat unter dem Namen August Renz als freiwilliger Jäger in die Reihen des Bataillons der Lützow'schen Schaar in den Befreiungskriegen gegen Napoleon ein. Ihre hohe, schlanke Gestalt trug dazu bei, dass ihr Geschlecht nicht erkannt wurde. Erst als Trommler, dann später als Infanterist im preußischen Heer, kämpft sie bei der Erstürmung feindlicher Stellungen in der Schlacht an der Göhrde und wird am 16. September 1813 von einem Kartätschenschuss durch den linken Schenkel schwer verletzt. Ein herbeigeeilter Feldscher, der ihre Wunden versorgte, entdeckte ihr wahres Geschlecht. Sie wurde daraufhin nach Dannenberg (Elbe) in ein Bürgerhaus verbracht, um sie weiter zu versorgen.
Leutnant Otto Preusse schrieb: „Wir standen in Sandau an der Elbe. Hier kam auch ein Jäger Renz zur Kompanie - wie sich später zeigte, ein Mädchen Namens Prochaska. Er wurde Flügelmann, 3 Fuß, 8 Zoll, 3 Strich hoch - Es wurden uns englische Schuhe geliefert, alle bedeutend zu groß für Renz und ich musste besonders für ihn ein Paar arbeiten lassen. Seine Sprache war nicht besonders fein, so dass niemand in ihm ein Mädchen vermuten konnte. Übrigens kochte er vortrefflich in den Biwaks.“
Am 5. Oktober 1813 erlag sie aufgrund einer Infektion ihrer Wunde in Dannenberg (Elbe) ihrer Verletzung. Zwei Tage später wird sie bestattet. Mit drei Gewehrsalven nehmen die Kameraden Abschied von der nun bekannten "Mitkämpferin".
Eine Zeitungsmeldung vom 7.Oktober 1813 berichtete: „Heute morgen um 9 Uhr wurde die Leiche der in der Schlacht an der Göhrde verwundeten Eleonore Prochaska zur Erde bestattet, welche als Jäger im Lützowschen Korps unerkannt ihren Arm der heiligen Sache des Vaterlandes geweiht hatte. Gleich einer Jeanne d´Arc hatte sie mutvoll gekämpft den Kampf für König und Vaterland. Trauernd folgten dem Sarge, der von ihren Waffenbrüdern getragen wurde, das hannoveranische und russisch-deutsche Jägerkorps und der Oberst Graf Kielmannsegge nebst sämtlichen Offizieren. Der königlich-preußische Grand maitre de la Gadrobe, Minister und außerordentlicher Gesandter Graf von Groote, hatte sich ebenfalls eingefunden. Eine dreimalige Gewehrsalve rief der vom Sturm des Krieges geknickten Lilie den letzten Gruß nach in das Grab.“
Im Jahr 1865 wurde an ihrem Grab auf dem St.-Annen-Friedhof in Dannenberg eine Gedenktafel angebracht.